Rhoder Lanzengarde im „Schnellen Brüter“ Kalkar
Eine gemeinsame Tour zum „Schnellen Brüter“ nach Kalkar unternahmen die Mitglieder der Lanzengarde der Schützengesellschaft 1560 Rhoden am ersten Novemberwochenende. Am Freitagabend stand zunächst eine Ortserkundung des ehemaligen Atomkraftwerks auf dem Programm. Am Samstag wurde den Landsknechten dann die Hintergründe und die Geschichte des Atomkraftswerks am Niederrhein vom ehemaligen Bauleiter bei einer Führung erklärt. Das Kernkraftwerk Kalkar (auch bekannt als SNR-300 für Schneller Natriumgekühlter Reaktor) wurde nach zwölfjähriger Bauzeit 1985 fertiggestellt, ging aber tatsächlich nie in Betrieb. Wegen sicherheitstechnischer und politischer Bedenken wurde das Projekt 1991 eingestellt. Bis dahin waren bereits Kosten in Höhe von rund 6,7 Milliarden D-Mark für den Bau und der anschließenden Bereithaltung für einen eventuellen späteren Betrieb angefallen.
Damit gilt das Kraftwerk als eine der größten Investitionsruinen Deutschlands. Da für einen Abriss der Gebäude weitere 150 Millionen D-Mark angefallen wären, sollte die Anlagen stattdessen verkauft werden. Letztendlich kaufte 1993 der niederländische Investor Hennie van der Most das Gelände ungeprüften Angaben zufolge für 3 Millionen D-Mark und wandelte es in das Tagungszentrum und Vergnügungspark „Wunderland Kalkar um. Die Eröffnung erfolgte bereits zwei Jahre später im Jahr 1995.
Nach der ausführlichen Führung wurde sich am Samstagabend wurde sich nochmal gemeinsam auf die nächstjährige Schützenfestsaison eingestimmt, bevor am Sonntag wieder die Heimreise nach Rhoden angetreten wurde. Alle Teilnehmer waren sich einig: Eine rundherum gelungene Aktion, die unbedingt nach einer Wiederholung verlangt.