Grenzbegang der Schützengesellschaft Rhoden entlang der Grenze zu Schmillinghausen, Ammenhausen und Dehausen
Traditioneller „Schnadegang“ am Pfingstmontag
Diemelstadt-Rhoden (cw). Alter Tradition folgend fand am Pfingstmontag der alljährliche Schnadezug der Schützengesellschaft 1560 Rhoden e.V. statt. In diesem Jahr wurde der Grenzabschnitt zwischen Rhoden, Schmillinghausen, Ammenhausen und Dehausen kontrolliert.
Bei herrlichem Sonnenschein trafen sich zahlreiche Rhoder Schützenbrüder, Frauen und Kinder pünktlich um 9 Uhr an der Stadtkirche. Nach einer Begrüßung von Batailloskommandeur Tobias Kassnitz machten sich die Schnadegänger angeführt vom Musikcorps der Schützengesellschaft sowie der Schnadefahne auf den rd. 7 Kilometer langen Weg, der zunächst über die Neustadt, die Landstraße und die Jütte, vorbei an den „Weißen Bänken“ bis zum Hof Neumeier am Wohnplatz Gashol führte. Dort wurden die „Schnadegänger“ bereits von den Abordnungen aus Schmillinghausen, Ammenhausen und Dehausen empfangen.
Nach einem Gottesdienst auf dem Hof Neumeier von Pfarrerin Claudia Engler unter Mitwirkung des Posaunenchores und des Männergesangvereins „Concordia“ wurde sich bei einem gemeinsamen Frühstück für die folgende Strecke gestärkt. Zuvor begrüßte der Vorsitzende der Schützengesellschaft Rhoden, Reinhold Polzer, die zahlreichen Schnadezugsteilnehmer, darunter das amtierende Königspaar Günter und Silvia Grineisen, Kinderkönig Nils Heinemann, Ehrenvorsitzenden Herbert Dinger und Ehrenmajor Rolf Emde. Der Vorsitzende der Schnadekommission, Friedhelm Gerke und Schnadekundiger Markus Hübel erläuterten den zahlreichen Schnadegänger die Besonderheiten des Streckenabschnittes mit den insgesamt neun zu kontrollierenden Grenzsteinen.
Eine besondere Ehrung hatte Friedhelm Gerke dabei für die Mitglieder der Schnadekommission Walter Bracht und Richard Klaus vorbereitet. Walter Bracht gehört der Schnadekommission bereits seit über 25 Jahren an und hat sie von 2001 bis 2013 geleitet. Er ist insbesondere für die geschichtlichen Hintergründe und in Fragen zur Geologie, Flora und Fauna immer der erste Ansprechpartner für die Schnadeinteressierten. Richard Klaus gehört seit 2003 der Schnadekommission an und ist unter anderem für das Markieren der Grenzsteinköpfe und Aufstellen der Markierungspfähle verantwortlich. Zudem ist er während der Schnadegänge für die Ausgabe der Schnadenadeln zuständig. Für die langjährige Tätigkeit wurde Walter Bracht die Schnadenadel in Gold und Richard Klaus die Schnadenadel in Silber verliehen.
Nach dem Frühstück wurde anschließend der rd. 3 Kilometer lange Grenzabschnitt entlang der Grenze zwischen Rhoden, Schmillinghausen, Ammenhausen und Dehausen von über 200 interessierten Schnadezugteilnehmern kontrolliert. Durch das Sturmtief „Friederike“ und den entstandenen Windwurf konnte leider nicht der ursprüngliche Grenzverlauf abmarschiert werden. So führte die „Schnade“ zunächst auf einem schmalen Feldrain entlang in Richtung Schmillinghausen zum südlichsten Grenzpunkt der Strecke. Nach Überquerung der „Wande“ wurde einen Hügel mit Buchenbestand bestiegen, um zum „Schotteplatz“ zu gelangen. Von dort führte der Weg dann nach Dehausen, zum diesjährigen Endpunkt des Schnadezuges. Der Vorsitzende der Schnadekommission, Friedhelm Gerke, und der Schnadekundige Markus Hübel gaben den zahlreichen Schnadegängern dabei einige interessante geschichtliche Information zum Streckenabschnitt und zu jedem der insgesamt 9 Grenzsteine des diesjährigen Schnadezuges.
Selbstverständlich kamen auch wieder viele Schnadezugsteilnehmer in den Genuss des „Stutzens“ auf den Grenzsteinsteinen durch das „Stutzkommando“.
Der Schnadezug fand seinen Abschluss mit einem gemütlichen Beisammensein bei herrlichem Frühsommerwetter auf dem Hof Heinemann in der Ortslage in Dehausen. Für das leibliche Wohl dort als auch beim gemeinsamen Frühstück hatte in diesem Jahr die I. Kompanie unter der Regie von Hauptmann Mario Schmitt gesorgt.
Foto Schnadezug:
Zahlreiche „Schnadegänger“ nahmen am Pfingstmontag angeführt vom Vorsitzenden der Schnade-kommission Friedhelm Gerke (Bildmitte) am traditionellen Schnadezug der Schützengesellschaft Rhoden teil.
Foto Ehrung:
Für ihre langjährigen Verdienste um den Rhoder Schnadezug wurden Walter Bracht (2.v.l.) und Richard Klaus (2.v.r.) vom Vorsitzenden der Schützengesellschaft Rhoden Reinhold Polzer (l.) und dem Vorsitzenden der Schnadekommission Friedhelm Gerke (r.) anlässlich des Schnadegangs am Pfingstmontag mit Ehrennadeln ausgezeichnet.