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Bericht zur „Bartkontrolle“

Schützengesellschaft Rhoden

Landsknechte bereiten sich auf das Historische Schützenfest vor

„Wenn in Rhoden die Bärte länger werden, ist das Schützenfest nicht mehr weit“.

Die Vorbereitungen für das historische Schützenfest in Rhoden, was nach fünfjähriger Pause vom 24. bis 27. Juli gefeiert werden soll, laufen auch bei den historischen Gruppen der Schützengesellschaft 1560 Rhoden auf Hochtouren. Am letzten Wochenende wurde dazu der erforderliche „Bartwuchs“ bei den einzelnen Landsknechten kontrolliert.

Allen Schützengilden, Schützengesellschaften und Vereinen, die zu sehr unterschiedlichen Zeiten ins Leben gerufen wurden, war gemein, dass sie über Jahrhunderte Menschen und Sachgüter vor Gewalt von außen schützten. Hieraus haben sich starke Gemeinschaften gebildet, die sich heute der Tradition und der Pflege des Brauchtums verschrieben haben. Die Aufgabe und das Ziel der Historischen Schützengesellschaft 1560 Rhoden e.V. ist die Pflege des heimatlichen Brauchtums und die Erhaltung des historischen Schützenwesens, so steht es in der Satzung der Schützengesellschaft Rhoden.

Neben den vier Schützenkompanien wurden bereits in der Vergangenheit verschiedene historische Gruppen gegründet, die diese Vorgaben besonders im Schützenfestjahr umsetzen sollen. Die Mitglieder der einzelnen historischen Gruppen und auch der Vorstand der Schützengesellschaft legen aber ganz besonderen Wert darauf, dass jeder Landsknecht vorrangig Mitglied einer Kompanie ist. So ist es auch im Basiskonzept der historischen Gruppen festgehalten. Das Grundkonzept für die Uniformierung der historischen Gruppen sieht vor, dass alle Uniformen zeitgeschichtlich in die Gründerzeit der Schützengesellschaft im 16. Jahrhundert bis hin zum 30-jährigen Krieg passen. Das gilt ebenso für die Bewaffnung der Gruppen. Die historischen Gruppen sollen dabei ein Bild von der Wehrhaftigkeit der Bürger in dieser Epoche darstellen und historisch aufzeigen, wie und mit welchen Mitteln die Dörfer und Städte in den Gründerjahren der Schützengesellschaft und den darauf folgenden kriegerischen Jahrzehnten verteidigt wurden. Aus diesem Grund werden auch für die Lanzengarde, die Sappeure, die Torwachen und die Kanoniere zum bevorstehenden Schützenfest neue Uniformen angeschafft. Die Patroni Radi wurde bereits zum Schützenfest 2010 mit neuen Uniformen ausgestattet.

Zeugwart Carsten Ständecke weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass sämtliche Kosten für die Anschaffung der historischen Uniformen für alle Gruppen von den jeweiligen Landsknechten selbst getragen werden. Damit wird eine Gleichstellung zu den Schützen der Kompanie sichergestellt, die ihre Schützenuniformen seit jeher ebenfalls selbst finanzieren müssen. Wie Zeugwart Carsten Ständecke weiter erklärt, repräsentieren die historischen Gruppen die Schützengesellschaft 1560 Rhoden regelmäßig bei auswärtigen Schützenfesten. Wer also Mitglied einer historischen Gruppe sein möchte, muss bereit und in der Lage sein, regelmäßig an solchen auswärtigen Veranstaltungen teilzunehmen. Des Weiteren sollte auch eine regelmäßige Teilnahme an anderen Veranstaltungen der Schützengesellschaft für jeden Landsknecht selbstverständlich sein.

Landsknechte müssen Männer mit Bärten sein

Wie ernst die einzelnen Landsknechte ihre Aufgabe nehmen, kann man auch daran erkennen, dass sie sich einem Verhaltenskodex unterworfen haben, der im Basiskonzept der historischen Gruppen schriftlich festgehalten wurde. So wird von den Mitgliedern ein entsprechendes angemessenes Verhalten und würdiges und repräsentatives Auftreten erwartet.

Für die Männer in den historischen Gruppen ist es daher auch selbstverständlich, dass sie sich zum Schützenfest stilecht einen Bart wachsen lassen. Am vergangenen Wochenende trafen sich die Landsknechte zur letzten Rasur vor dem Schützenfest. Dabei wurde der ordnungsgemäße Bartwuchs von Obrist Roland Melcher, Vorsitzenden Jürgen Pätsch und Kommandeur Lothar Melcher kontrolliert, die eine oder andere Korrektur vorgenommen sowie Bartwuchsmittel an einzelne Landsknechte verteilt, damit rechtzeitig zum Schützenfest jeder Landsknecht mit einem prächtigen Bart aufwarten kann.
Marketenderin Barbara Klawun nahm auf Anweisung von Kommandeur Lothar Melcher die letzten Korrekturen am Bart des Obristen Roland Melcher vor.